Mittwoch, 7. Januar 2015

Komet verursacht multiple Welten

• • • Bereits im September letzten Jahres hatte der SF-Thriller "Coherence" seine Premiere, jetzt hatte endlich die Gelegenheit, mir den Film anzusehen. Vorab kann ich verkünden: Ein großartiger Film.

• • • Der Film war an sich als "Fingerübung" gedacht, der Regisseur wollte einfach einen Film ohne Crew und ohne exaktes Drehbuch drehen. Quasi ohne Budget wurde an fünf Abenden im Haus des Machers gedreht. Grundlage der Handlung ist ein Komet, der auf der Erde quantenmechanische Effekte und die Entstehung multiple Welten bzw. Realitäten verursacht. Allzu viel möchte ich nicht verraten, nur so viel: Der Streifen ist ein grandioses Beispiel, wie man mit intensiver Vorbereitung und ohne CGI einen spannenden SF-Film produzieren kann.

• • • Genre-Kenner werden interessiert daran sein, Nicholas Brendon ("Xander" in "Buffy") als einen der Darsteller zu sehen. Ich persönlich mochte Hugo Armstrong in der Rolle des "Hugh" sehr (was aber auch an dem sexy Vollbart liegen mag). Insgesamt ist der Film aber super besetzt und die Darsteller (die sich vor Drehbeginn noch nicht kannten) liefern ohne festgelegte Dialoge eine großartige Leistung ab.

• • • Dieser Blogeintrag ist also eher dazu gedacht, Euch dazu zu bewegen, den Film anzugucken. Ich möchte gar nicht auf Details der Handlung eingehen, weil das viel der Storyentwicklungen vorwegnehmen würde. Ich möchte auch nicht auf die Entstehung des Films eingehen (nachlesbar im Wikipedia-Artikel). Ich möchte einfach nur sagen: Guckt Euch den Film an. Spannender Plot, keine einstürzenden Häuser oder Ballerszenen, nicht ein einziger menschenmordender Alien, sondern einfach ein sehr guter SF-Film.



Montag, 5. Januar 2015

Murmeltier-Tag-Geballer und Tentakel-Aliens

• • • Nach einer mehrmonatigen Verschnaufpause geht es munter weiter in meinem Blog - diesmal mit einem Blick zurück in meinen Filmkonsum "zwischen den Jahren" auf den Tom-Cruise-Streifen "Edge of Tomorrow".

• • • In der magischen Zeit "zwischen den Jahren" (und mit einer fetten Erkältung im Schädel) stand ich irgendwann vor der essenziellen Frage: Welchen Film guck' ich mir jetzt an? Mein Verleger André Boyens meinte, "Edge of Tomorrow" sei kein so schlimmer Scientology-Werbefilm wie "After Earth", also beschloss ich, Tom Cruise eine Chance zu geben. Mich erwarteten nicht ganz zwei Stunden übliche Hollywood-Action.

• • • An sich ist bei "Edge of Tomorrow" alles wie bei "Und täglich grüßt das Murmeltier": Ich-bezogener Stinkstiefel durchlebt den gleichen Tag immer wieder, lernt dazu und ist am Ende ein guter Mensch. Im Gegensatz zum Bill-Murray-Klassiker gibts allerdings Techno-Babbel (inklusive riesiger Logiklöcher) und natürlich wird nicht nur die Hauptfigur gerettet, sondern bei Tom Cruise muss es natürlich in bester (scientology-konformen) Superheldenmanier gleich auch die ganze Welt sein.

• • • Der Film ist gut gemacht: Gängiges Military-SF-Action-Kino, das zwar von Stereotypen und Klischees lebt, diese aber nicht geschmacklos einsetzt. Ein sehr üblicher Hollywood-Film eben. Dies kann man den Machern nicht zum Vorwurf machen, zu freudiger Erregung oder Begeisterung reicht es aber auch bei weitem nicht aus - zu viel wird repetiert (beispielsweise das Alien als Tentakelmonster oder die starke Frau, die natürlich angesichts des männlichen Überhelden schwach und einfühlsam wird), zu viel ist für meinen Geschmack zu üblich.

• • • Mein Fazit: Ich habe schon langweiligere zwei Stunden verbracht. Der Film war viel weniger schlimm als von mir befürchtet. Letztlich hake ich den Streifen ab mit dem Gefühl, lau aufgewärmtes Military-SF-Geballer gesehen zu haben.

[Bildnachweis: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tom_Cruise_avp_2014_3.jpg]