Montag, 5. Januar 2015

Murmeltier-Tag-Geballer und Tentakel-Aliens

• • • Nach einer mehrmonatigen Verschnaufpause geht es munter weiter in meinem Blog - diesmal mit einem Blick zurück in meinen Filmkonsum "zwischen den Jahren" auf den Tom-Cruise-Streifen "Edge of Tomorrow".

• • • In der magischen Zeit "zwischen den Jahren" (und mit einer fetten Erkältung im Schädel) stand ich irgendwann vor der essenziellen Frage: Welchen Film guck' ich mir jetzt an? Mein Verleger André Boyens meinte, "Edge of Tomorrow" sei kein so schlimmer Scientology-Werbefilm wie "After Earth", also beschloss ich, Tom Cruise eine Chance zu geben. Mich erwarteten nicht ganz zwei Stunden übliche Hollywood-Action.

• • • An sich ist bei "Edge of Tomorrow" alles wie bei "Und täglich grüßt das Murmeltier": Ich-bezogener Stinkstiefel durchlebt den gleichen Tag immer wieder, lernt dazu und ist am Ende ein guter Mensch. Im Gegensatz zum Bill-Murray-Klassiker gibts allerdings Techno-Babbel (inklusive riesiger Logiklöcher) und natürlich wird nicht nur die Hauptfigur gerettet, sondern bei Tom Cruise muss es natürlich in bester (scientology-konformen) Superheldenmanier gleich auch die ganze Welt sein.

• • • Der Film ist gut gemacht: Gängiges Military-SF-Action-Kino, das zwar von Stereotypen und Klischees lebt, diese aber nicht geschmacklos einsetzt. Ein sehr üblicher Hollywood-Film eben. Dies kann man den Machern nicht zum Vorwurf machen, zu freudiger Erregung oder Begeisterung reicht es aber auch bei weitem nicht aus - zu viel wird repetiert (beispielsweise das Alien als Tentakelmonster oder die starke Frau, die natürlich angesichts des männlichen Überhelden schwach und einfühlsam wird), zu viel ist für meinen Geschmack zu üblich.

• • • Mein Fazit: Ich habe schon langweiligere zwei Stunden verbracht. Der Film war viel weniger schlimm als von mir befürchtet. Letztlich hake ich den Streifen ab mit dem Gefühl, lau aufgewärmtes Military-SF-Geballer gesehen zu haben.

[Bildnachweis: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tom_Cruise_avp_2014_3.jpg]

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