Montag, 6. Januar 2014

Romantische Hexen

• • • Seit einiger Zeit bereits beschäftige ich mich mit einem Projekt, das ich gerne mit der Abkürzung LT versehe - die Rede ist natürlich von Lady Twilight, einer Romanserie rund um Hexenmagie, romantische Verwirrungen und jeder Menge Spannung. Genretechnisch könnte man LT dabei unter "Paranormal Romance" einordnen; also Romanstoffe, die sich um Romantik in bezug auf paranormale Wesen drehen. In diesem Fall ist eine romantisch veranlagte Hexe die Protagonistin der Serie: Cassandra Shade.

• • • Manch eine/r wird jetzt behaupten, Männer könnten keine Liebesromane - schon gar nicht Paranormal Romance - schreiben. Tun sie aber bereits. Nicolas Sparks ist ein schönes Beispiel dafür, dass man auch als Mann romantisch schreiben kann. Weitere Beispiele sind die bis heute erfolgreich laufenden Romanheftreihen Gaslicht und Irrlicht - viele der dort erscheinenden Romane werden tatsächlich von Männern unter weiblichem Pseudonym veröffentlicht. Also: Ja! Männern können und dürfen Liebesromane schreiben. Und wer sich jetzt immer noch hiergegen wehrt, für den (oder die) hole ich gern das ultimate Totschlagargument aus dem Sack: Ich bin nämlich schwul ... ahhh, natürlich, schwule Autoren dürfen das natürlich, die sind ja so einfühlsam ...

• • • Das Frauen- und Männerbild, das weibliche und männliche Autoren_innen in Romanen bedienen, ist mitunter echt faszinierend und gruselig zu beäugen. Da ließ beispielsweise mal eine Autorin in einem Werwolf-poppt-seine-Sekretärin-Roman ihre Protagonistin im Wald schreckhaft und pikiert auf einen Felsen hüpfen, weil sie eine Maus gesehen hat. Diesem Beispiel könnte ich noch jede Menge weitere folgen lassen, doch dann käme ich gar nicht mehr auf den Punkt: Es wird Zeit, dass die Wieder-Emanzipation der Frau auch in der Paranormal Romance ankommt - zu viele Frauen werden dort als "Weibchen" geschildert.

• • • In der Serie Lady Twilight hoffe ich, ein differenzierteres Bild von Frauen zeichnen zu können, als dies in vielen Liebesromanen geschieht. Das repetitive Bedienen von gesellschaftlich veralteten Klischee-Vorstellungen ist nicht mein Ding. Ich mag meine Protagonistinnen so, wie ich die Frauen um mich herum erlebe; da finde ich die gesamte Bandbreite der menschlichen Persönlichkeit wieder und nicht nur immer wieder die Frau, die sich von Männern objektisieren lässt.

• • • In den nächsten Tagen werde ich immer wieder ein paar Einblicke in meine Arbeit an Lady Twilight geben. Für heute kann ich Euch aber sagen: Romantische Hexen dürfen durchaus gern ihren eigenen Kopf haben.

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