Freitag, 5. März 2010

Wadenbein und Wohnungsbrand

(vom 31.01.2010)

• • • Ich habe mir vor zwei Tagen, am Freitag Abend, das Wadenbein gebrochen. Ich war einkaufen mit meinem Hackenporsche, geh aus dem Supermarkt, rutsche mit meinem rechten Fuss aus, belaste mein linkes Bein zum Abfangen und der Drall meines Körpers verdreht mir den linken Unterschenkel. Es macht ein ekliges, schnappendes Geräusch und ich spüre im gleichen Augenblick einen schrecklichen Schmerz in meinem Bein. Ich kann mich nicht mehr halten, falle zu Boden auf den Schnee, unter dem sich Eis befand. Die ersten drei Passanten, allesamt Männer, sehen mich auf dem Boden liegend, schreiend vor Schmerzen. Und gehen einfach weiter. Die beiden nächsten Passanten halfen mir. Beides Frauen.
• • • Im Krankenhaus wurde ich dann passte mir ein Krankenpfleger den Kunststoffgips an. Ein Mann mit wunderschön blauen Augen und einen grandios süssen Hintern. Der war so charmant, dass ich mir ernsthaft überlegte, mich auf dem Heimweg beim Aussteigen aus dem Taxi nochmal aufs Eis zu werfen, damit ich ihn wieder sehen kann. Das habe ich dann gelassen - es ist sinnvoller, wenn ich meine Knochen beieinander halte und schreibe, damit ich Euch alle da draussen mit tollen Geschichten erfreuen kann. Ausserdem war der Pfleger hetero ... ;-)
• • • Ab sofort steht mein Leben in den nächsten zwei, vielleicht sogar drei Monaten im Zeichen von Krücken und Gehbeschwerden, vielleicht sogar eine Operation. Doch irgendwie kommt mir mein Schicksal gerade nicht so schrecklich vor, denn ich habe heute erfahren, dass eine Freundin vor noch nicht einmal 24 Stunden ihr gesamtes Hab und Gut verlor - und dass ihr Lebensgefährte mit schwersten Verbrennungen im künstlichen Koma auf der Intensivstation liegt.
• • • Gestern noch konnte ich es kaum fassen, dass ich mir ein Bein gebrochen habe. Das hindert mich jedoch nicht, heute schon wieder zu helfen.

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