Samstag, 7. November 2009

Jede Menge Arbeit

• • • Inzwischen bin ich wieder einigermassen sortiert - Buchmesse, Award-Gewinn und Lesung: das war schon ein Highlight nach dem anderen. Jetzt habe ich die dringlichsten Buchmessekontakte bearbeitet, die Verleihung des William Voltz Award verdaut und die Lesung liegt auch sehr erfolgreich hinter mir.
• • • Also ist es an der Zeit, endlich wieder richtig an die Arbeit zu gehen. Gerade aus diesen drei zurückliegenden Ereignissen haben sich dabei die Ansatzpunkte für meine nächsten Schritte ergeben. Vier Roman-Exposés will ich erarbeiten, ein bereits eingereichtes Roman-Exposé muss modifiziert und detaillierter ausgeführt werden, eine Kurzgeschichte steht zum sofortigen Scheiben an und ein Roman will begonnen werden.
• • • Das wird mich erstmal ein paar Tage beschäftigen. Was spannend ist, denn bisher habe ich überwiegend ohne »professionellen Druck« gearbeitet. Fühlt sich aber total gut an.

Mittwoch, 4. November 2009

Nachspüren und Weiterarbeiten

• • • Meine erste Lesung in Berlin liegt hinter mir, der Schlüssel zum Nachbarschaftshaus Urbanstrasse ist abgegeben und jetzt beginnt das Nachspüren. Ich erinnere mich an meine Nervosität vor der Veranstaltung, ich fühle noch einmal die Aufgeregtheit beim Vortrag der ersten beiden Texte. Diese »Wieder-hoch-holen« der Empfindungen praktiziere ich immer wieder nach besonderen Momenten in meinem Leben. Ich lerne stets wichtige Dinge beim Nachspüren - oft zwar nur Kleinigkeiten, die aber irgendwann puzzleartig eine bedeutsame Erkenntnis ergeben.
• • • Jetzt gilt es aber auch, nach vorne zu blicken. War durch die Lesung in den letzten Tagen meine Zeit stark hierfür gebunden, so stehen jetzt die nächsten Arbeiten an. So will zum Beispiel eine Kurzgeschichte für eine Anthologie geschrieben werden. Und die Arbeit an einem Roman wartet auf mich.

Montag, 2. November 2009

Lesungsvorbereitungen

• • • Ich sitze mit einem T-Shirt der LFT (Liga Freier Terraner - Begiff aus der PERRY RHODAN Serie) am Schreibtisch und bereite meine morgige Lesung vor. Texte formatieren und ausdrucken, letzte Arbeiten an einem kleinen Programmheft, Texte probelesen und deren Zeitdauer abstoppen, eine »Was darf ich nicht vergessen«-Liste erstellen und an einer Geschichte tatsächlich noch arbeiten.
• • • Es wird meine erste Lesung in Berlin sein - und meine erste »richtig grosse«. Die beiden in Nürnberg waren im Vergleich zu dieser Veranstaltung nicht der Rede wert. Ich freu mich, bin aber auch schweinenervös. Denn: das muss morgen einfach gut werden! Schon allein deshalb, weil ich zwar mit dem gewonnenen WiVo-Award einen Ruf habe, den ich aber auch verlieren kann, wenn ich mich blöd anstelle. Ich will und muss dieser Auszeichnung gerecht werden ... und bin auch meiner Arbeit gegenüber verpflichtet, sie ordentlich und angemessen zu vertreten.
• • • Es steht zu erwarten, dass die Presse aufschlägt und auch Verlagsleute bei der Lesung zugegen sind. Ausserdem kennen viele Besucher kaum einen meiner Texte. Daher liegt die Latte, die ich morgen nehmen mag, durchaus etwas weiter oben. Aber das ist auch gut so. Nix da mit »sich auf den Lorbeeren eines SF-Literaturpreises ausruhen«! Nach der Ehre ist vor der Ehre. Jetzt aber ran an den Speck!

Sonntag, 1. November 2009

Aus dem Tritt

• • • Zuerst habe ich geheult, dann die Neuigkeit aufgeregt weiterberichtet und schließlich nervös eine offizielle Meldung verfasst. Jetzt - 36 Stunden nachdem ich erfahren habe, dass ich den diesjährigen William Voltz Award gewonnen habe - bin ich noch immer gut aus dem Tritt.
• • • Nach einer langen Krankheitsphase war mein Beitrag zu der Kurzgeschichten-Ausschreibung der Familie Voltz das erste Stück Schreib-Arbeit, das ich fertig gestellt hatte. Gerade rechtzeitig, am 31. Juli 2009, sandte ich »Ein Augenblick Unendlichkeit« per E-Mail ein. In der Kurzgeschichte steckt ebensoviel symbolischer Verbeubung vor Willi, der mich immer wieder stark zum Schreiben inspiriert, wie auch eigenes Aufgreifen der Themen, die »WiVo« in seinen Romanen häufig anklingen hat lassen: Einsamkeit, Menschlichkeit, kosmisches Bewusstsein, Weiterentwicklung ...
• • • Für mich ist der Gewinn dieser Ausschreibung ein enorm bedeutsames Ereignis in meiner Autoren-Laufbahn. Ich hab's mir sehr gewünscht, den Preis zu gewinnen - aber ich habe nicht drauf gebaut. Und jetzt hab ich ihn bekommen. S'ist wie ein Traum. Wow!
• • • An dieser Stelle möchte ich mich einfach nur noch bedanken: bei Willi (ohne den ich vermutlich heute nicht schreiben würde), bei der Familie Voltz (speziell Inge und Ralph - die das Andenken an Willi und die Förderung von jungen AutorInnen so toll pflegen), bei der diesjährigen Jury (Hans Kneifel, Klaus Bollhöfener und Dirk Hess - die 58 Einsendungen begutachteten), bei allen Leuten in und um die Bundesakademie Wolfenbüttel (speziell Olaf Kutzmutz, Klaus N. Frick, Andreas Eschbach und posthum Robert Feldhoff - ohne die ich heute nicht so schreiben würde, wie ich schreibe), bei Suzette (für das Lektorat, für die abstrengende Zeit davor und für das Mitfiebern und -freuen), und bei Christian (der meine erste Reaktion auf den Gewinn, mein Heulen, »abbekam«).
• • • Aber: nach dem Preis ist vor dem Preis - weiter geht's! Die nächsten Arbeiten stehen an. In zwei Tagen findet meine erste Berliner Lesung statt und viele Geschichten warten just darauf, von mir erzählt und ausgeschrieben zu werden. Der William Voltz Award 2009 motiviert dabei sehr für die Texte, die noch vor mir liegen.